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Gesellschaft

Ethische, moralische und soziale Grundsätze bereichern und beeinflussen das Handeln der Beteiligten im Planungs- und Bauprozess genauso wie wirtschaftliche und umwelttechnische Ansätze. Eine Gesellschaft prägt die Gestalt der gebauten Umwelt, der Städte und ihrer Gebäude. Umgekehrt beeinflusst die Architektur die Gesellschaft und ihre Wertevorstellungen. Unter dem Stichwort Gesellschaft gehen wir auf die direkten Wechselwirkungen zwischen der gebauten Umgebung, dem Bau- und Planungsprozess und der Gesellschaft ein.

Gesellschaftliche VerantwortungBerufsethik
30.10.2019 1 Seite(n)

Gesellschaftliche Verantwortung

Häufig werden gesellschaftliche und kulturelle Anliegen bereits während der Programmentwicklung eines Bauvorhabens ausgeklammert, weil sie eine komplexe qualitative – und damit nicht messbare – Ebene darstellen. Es wird allgemein vermutet, durch die baurechtlichen Vorgaben seien die gesellschaftlichen Anliegen genügend berücksichtigt und in der Planung müssten diese nicht speziell beachtet werden. Damit sinken Sensibilität und Verantwortungsgefühl der Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft, und die Bauherrin oder der Bauherr beschäftigt sich eher mit den wirtschaftlich messbaren Zielen einer Bauaufgabe. Diese Sensibilität und dieses Verantwortungsbewusstsein gilt es jedoch, innerhalb der durchgehenden Prozessachse zu etablieren und zu stärken. Bauen und Entwickeln sind nicht alleine an singuläre Wünsche der Auftraggebenden gekoppelt, sondern sie stehen im Mittelpunkt jeglicher gesellschaftlichen Entwicklung.

Viele der natürlichen Ressourcen nutzt die Menschheit zurzeit übermässig. Die Überfischung der Ozeane ist ein Beispiel dafür, dass wir die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht nachhaltig bewirtschaften. Dieses Phänomen beschreibt der Ökonom Garrett Hardin als «Tragödie der Gemeingüter», er formuliert dazu zwei konzeptionelle Lösungsansätze: einen marktwirtschaftlichen und einen planwirtschaftlichen Weg. Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom schlägt einen dritten, den gesellschaftlichen Weg vor. Sie zeigt auf, dass Menschen sehr wohl in der Lage sind, Ressourcen in Gemeinschaftsbesitz nachhaltig zu bewirtschaften. Diesen Gemeinschaftsbesitz nennt sie Allmende. Ihre Theorien finden sich heute beispielsweise in Wohngenossenschaften wieder.

Genossenschaft, Akzeptanz

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